Altheim, August 2016

Sie haben am  die Trauerrede und die Zeremonie  für meinen Vater  gehalten. Es ist mir ein Bedürfnis Ihnen nochmals, auch im Namen meiner Familie, ganz herzlich dafür zu danken.

Es ist unglaublich, wie Sie die Geschichten aus dem Leben meines Vaters, die wir anlässlich unseres Treffensbesprochen hatten, auf eine so einfühlsame Weise einordnen und zum Ausdruck bringen  konnten. Aus vielen Bruchstücken ist ein Ganzes geworden. Meine Schwester war sehr beeindruckt, hat viele vermeintliche "Marotten" unseres Vaters plötzlich in einem ganz anderen Zusammengang gesehen. Teilweise erging es mir ähnlich. Es ist wirklich so, sein Drang nach Ordnung und seine Dokumentationswut hat ihm, wie Sie sagten, einen großen Halt gegeben, sowohl in seinem jungen Leben, als auch viele Jahre später, in etwas verschärfter Form, bedingt durch das Fortschreiten seiner Demenz. So klar haben wir das nie vor Augen gehabt. Auch unser Sohn ... war sehr berührt.

Alle Trauergäste waren tief beeindruckt, sprachen von einer einzigartigen Feier, wie sie so noch nicht erlebt hätten.  Der ältere Herr ist ein direkter Nachbar meiner Eltern gewesen und hat den Blick in "Nachbars Garten" sehr geliebt. Er war in seinen gesunden Tagen im privaten Bereich ein unglaublich guter Redenschreiber, ebenso witzig, tiefsinnig wie scharfzüngig. Sie selbst hätten vermutlich eine helle Freude daran gehabt. In einem Telefonat hat mir seine Frau (Lehrerin und Kollegin meiner Mutter) gesagt, dass sie diese Trauerfeier mit Ihrer Ansprache als "wunderschönes, tröstliches Abschiedsgeschenk" empfunden haben. Ein bessere Umschreibung gibt es nicht!

Altheim, August 2016