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Felix Bloch Erben Verlag wirbt mit Herkommer-Zitaten

14.10.2008

Einer der großen deutschen Musikverlage zitiert Frank Herkommer mit seinem opernnetz-Artikel über "Martin Luther- Das Musical" Der Beitrag hier

Felix Bloch Erben Homepage über Das Luthermusical (Domtreppenspiele Erfurt)

Umjubelte Uraufführung von "Martin L. – Das Luther-Musical"

Szenenfoto von "Martin L." bei den Domstufen-Festspielen

(Bild: Theater Erfurt)

 

In der beeindruckenden Kulisse der Erfurter Domstufen-Festspiele löste die Uraufführung des Musicals, Martin L. – Das Luther-Musical, von Øystein Wiik und Gisle Kverndokk am 5. Juli wahre Begeisterungsstürme bei Zuschauern und Kritikern aus. Trotz später Stunde belohnte minutenlanger Applaus Autorengespann, Regieteam und Darsteller.

"Martin L. Superstar" titelt die Thüringer Allgemeine (06.07.08), um dann fortzufahren: "In der Tat steckt in dem Werk (...) viel künstlerische Potenz, die "Martin L." in Erfurt vielleicht einen Platz zuweisen könnte, wie ihn der "Jedermann" in Salzburg behauptet."
Das Werk überzeugte in jeder Hinsicht; DiePresse - Wien (06.07.08) bringt es auf die prägnante Formulierung: "Das norwegische Erfolgs-Duo Gisle Kverndokk und Øystein Wiik hat wieder zugeschlagen."
Frank Herkommer (www.opernetz.de, 15.07.08) lobt die Musik von Gisle Kverndokk als "kongenial. Eine feste Burg auf der E-Gitarre, Choral zu Psalm 23 am Schluss, Bauerntänze und rockige Songs, ein Universum an Musikrichtungen wird gekonnt aufgebaut, um von Philipp Tillotson unterm (Zelt-)Dach vorzüglich umgesetzt zu werden." "Nichts wirkt überdreht bzw. äußerlich hemmungslos, etwa während Luthers Läuterung in der Gewitterszene oder wenn die fiktive Geliebte Ursula (Petra-Madita Kübitz) um eine sie bis zum Schluss leitende Hoffnung fleht. Ein besonders bewegender Augenblick war mit Luthers stillem Moment des Selbstzweifels gegeben. Um seinen ketzerischen Geltungsdrang wissend, intoniert die E-Gitarre zaghaft "Eine feste Burg ist unser Gott", und die Bühnenwelt hält für intensive Sekunden den Atem an. Dem großen Spielbogen für die Partie, den rechten Akzent für Dialoge sowie den melodischen Schmelz habend, glänzte Yngve Gasoy-Romdal in der Titelrolle. (...) Die komplexe Dramaturgie im versöhnenden Geiste des Psalm 23 zu beschließen, ist fast eine göttliche Eingebung zu nennen." (Thüringer Allgemeine, 06.07.08)

Höchste Anerkennung erfährt auch Øystein Wiiks Umsetzung des komplexen Themas. So hebt www.opernetz.de (15.07.08) hervor: "Øystein Wiik, der Librettist des Martin-Luther-Musicals, nimmt dem welthistorischen Thema nichts von seinem Gewicht. Theologisch versiert, geschichtsphilosophisch aufgestellt (...), psychologisch differenziert, historisch kundig, frech und humorvoll, schriftstellerisch mit aller kompositorischen Freiheit zaubert er eine Lutherinterpretation auf die Stufen zwischen Dom und St. Severikirche, die die Lust auf Unterhaltung, Aufklärung und Diskurs bedient."

Zum unbestrittenen Höhepunkt erklärt die Allgäuer Zeitung (06.07.08) den "Auftritt des vergnügungssüchtigen und geldgierigen Papstes Leo X, der mit seinem Gefolge in Golfwagen auf die Bühne fährt. Die Swing-Nummer mit der Liedzeile "Was für ein prächtiger Tag" erinnert an Chorus Line. Die Metapher, der Ablass sei ein "Hole in one" (Einlochen mit einem Schlag), ist genial. So macht Geschichtsstunde Spaß."
Wer nun die Befürchtung hegt, das Musical würde die Geschichte des Reformators trivialisieren oder den religiösen Konflikt einseitig ausschlachten, kann beruhigt werden: "Die bereits im Vorfeld immer wieder geäußerte Befürchtung, das Musical könne Luther nicht gerecht werden, trifft die Autoren nicht. Das Stück setzt sich ernsthaft mit dem Kern der reformatorischen Gedanken auseinander. Und die klare und einfache Sprache hätte sicher auch dem Reformator gefallen." (Allgäuer Zeitung, 06.07.08)

Von kirchlicher Seite wurde die Produktion u.a. von den beiden führenden Lutherforschern beider Konfessionen positiv begleitet, wobei der katholische Theologe Otto Hermann Pesch in diesem Zusammenhang die Rehabilitierung Luthers durch die Katholische Kirche forderte: "Es geht um eine Rehabilitation Luthers. Man muss das Unrecht eingestehen, dass ihm widerfahren ist. Das wäre natürlich gleichbedeutend mit einer Kritik an den damaligen Päpsten und dem Skandal des Ablasswesens, das Luther heftig attackierte und an dem sich die Reformation im Volk entzündete." (Freies Wort. 16.07.08)

Nach dieser erstklassigen Uraufführung scheint es nur angemessen, dass das Werk nun auch für den angesehensten Musikpreis Skandinaviens, den Nordic Council Music Prize, nominiert wurde.

26.08.2008

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Martin L. – Das Luther-Musical

Autoren zu dieser Nachricht: Wiik, Øystein Kverndokk, Gisle