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20.4.2024 : 12:46 : +0200

Auch das Christkindl hat so seine Wünsche

30.11.2009

Von der Unterstützung der Kinderhilfe Regenbogen Pirmasens und seiner Vorsitzenden Evi Blaser bis zum Konsumaufruf, an alles denkt das Christkindl. Und Frank Herkommer im WILLI-Magazin auch

Christkindls Wunschzettel

Hallo, da unten! Schon mal was gehört vom Prinzip Geben und Nehmen? Seit Wochen werde ich mit Wunschzetteln überhäuft. Wer will eigentlich wissen, was ich mir wünsche? Hier ist sie, meine ultimative Wunschliste:

Also, als erstes wünsche ich mir, dass ich im Advent 2010 wirklich den hässlichen Schandfleck auf dem Lautrer Stiftsplatz nicht mehr sehen muss. Dann übernachte ich in dem neuen Wellness-Hotel, relaxe, bevor ich wieder die Geschenke unter die Tannenbäume lege. Bei Wagner- Musik im whirl pool. Die Meistersänger, weil da Hans Sachs mitsingt. Der hat doch die Deubig-Ruine gesteigert, oder? Wetten, dass ich derart gut gelaunt noch großzügiger bin?!

Die Grafik Als zweites möchte ich mir bei meiner Bescherungstour in der Vorweihnachtszeit Nullzehn gerne ein gutes Erstliga- Fußballspiel ansehen. Auf dem Betze, versteht sich. Die Spielplaner könnten ruhig ein Bayernspiel anberaumen. Mit der K und K- Dynastie (Kunz und Kurz) besteht ja Hoffnung, dass die Roten Teufel die Münchner wie in alten Zeiten zum Lederhosenstripp zwingen. René Porwoll, unser WILLI- Betzdeiwel, bekommt dann von mir Lutschbonbons, weil er so heißer ist von der Übertragung auf Radio Antenne und Aspirin wegen der Nachfeier. XXL-Packung, versteht sich. Bei einem 7:4 nach 1: 4 Pausenstand spendiere ich Weihnachtsbier für alle im Stadion!

Mein dritter Wunsch: Antizyklisches Konsumverhalten. Auf deutsch: Kauft, dass mir die Schwarte kracht. Ich will ächzen unter Bergen von Geschenken. Denkt dran: Nur Internet- Bestellungen, und die Innenstädte veröden. Ohne Geschäfte keine Werbung. Ohne Werbung keine Zeitung, kein Radio, kein WILLI ! Ohne Gewerbesteuern keine Straßensanierung ( bei Eurem Haushalt muss der Belag jetzt schon gut 400 Jahre halten). Geht an den Sparstrumpf! Bietet der Krise die Stirn! Stürmt die Läden in den Städten und auf dem Land!

Wunsch Nummer vier: Ruft an beim SWR oder beim SR und macht mit beim Spendenmarathon für „Herzenssache“. Eure Spende geht an „Regenbogen Kinderhilfe“ Südwestpfalz. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viel Not herrscht in Familien im Raum Pirmasens. Wie die Vereinsvorsitzende Evi Blaser mir erzählte, hat der Verein lauter sinnvolle Projekte im Blick: Damit Kinder aus sozial schwachen Familien (in Pirmasens sind das 25%!) auch mal ins Schwimmbad können, Lesekompetenz vermittelt wird, Sozialverhalten durch Freizeiten trainieren, eine gesunde Mahlzeit am Tag, Musikunterricht, Integration. Und und und. Nicht immer über hohe Steuern klagen und über die Riesenstaatsverschuldung- selbst was tun! Und für mich bitte White Cristmas spielen lassen, 5 Euro sollte Euch das schon wert sein. Und Evi hört gerne André Rieux!

Wunsch Nummer fünf: Spart nicht am falschen Fleck! Gönnt Euch weiterhin den Besuch im Kaffeehaus und im Restaurant. Geht ins Kino. Besucht die Kammgarn, das Pfalztheater, das Pfalzmuseum, die Fruchthalle und wo immer Kunst und Kleinkunst angeboten wird. Vergesst nicht die Einzelkämpfer- Lesungen mit Madeleine Giese und Rainer Furch, Kabarett mit Wolfgang Marschall und die Untiere, alles,was Cafe 23 zu bieten hat und die Lesungen bei Thalia. Kunst dient der Erhebung der Seele. Klingt doch nach Christkind, oder? Ist aber geklaut, aus unserer Landesverfassung.

Mehr wünsche ich mir nicht? Aber auch nicht weniger! Ansonsten der bekannte Katalog: Ein wenig mehr Freundlichkeit und Optimismus, Höflichkeit und Entgegenkommen. Ein wenig weniger Lärmbelästigung und Vermüllung, weniger Graffiti und weniger Jugendgewalt, weniger Trinker in der Öffentlichkeit, kein Komasaufen mit Hirnschwund und Lebervergrößerung, viel Erfolg für Alt- arm- allein, kein Arbeitsstellenabbau, OPEL-Erhalt, weniger häusliche Gewalt, große Anstrengungen bei der Integration, Bürger, die nicht nur kritisieren, sondern auch anpacken, Menschen, die sich nicht zur Unkenntlichkeit anpassen, viel Lachen, wenig Weinen, aber deshalb nicht abstumpfen. Neue Kinder braucht das Land und barrierefreie Städte und Dörfer, Toleranz gegenüber Menschen mit Handycaps, natürlich viele geistreiche WILLI-Kolumnen von Siegbert Münch, spritzig-witzige Theaterkritiken von Frank Herkommer und anregende- bürgernahe Vorworte von WILL- Chef Uli Frank. Den Betzdeiwel René Porwoll nur mit guten Nachrichten vom Lautrer (Fußball-)Zauberberg, ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr. Das wünsche ich mir und Euch!

Euer Lautrer Christkindl